So funktioniert das „Market Gardening“ bei uns

KLEINSTRUKTURIERT (0,3 Hektar, kompakt angelegt) 

Unsere Gemüsegärtnerei erstreckt sich über zwei kompakte Standorte, die in Blöcke unterteilt und durch kurze Transportwege verbunden sind. Diese kleinstrukturierte Gestaltung ermöglicht es uns, die Gärtnerei effizient zu bewirtschaften. Um unsere Arbeitsabläufe zu optimieren, planen wir arbeitsintensive Kulturen gezielt im Zentrum unseres Hauptstandorts.
Als Marktgärtner sind wir viel zu Fuß unterwegs, weshalb kurze Wege für uns von großer Bedeutung sind. Diese durchdachte Anordnung der Flächen trägt nicht nur zur Effizienz bei, sondern erleichtert auch die tägliche Arbeit und sorgt dafür, dass wir die Pflege und Ernte unserer Kulturen möglichst ressourcenschonend durchführen können.

ECHT SAISONAL („Gärtnern im Wechsel der Jahreszeiten“) 

Wer unser frisches Gemüse und unsere Kräuter genießt, entdeckt ganz nebenbei die wahre Bedeutung von Saisonalität. Feldsalat gibt es bei uns ab Oktober, reife Tomaten frühestens ab Ende Juli und die Kartoffeln sind erst im Herbst reif. 
Für uns bedeutet das keinen Verzicht, sondern vielmehr die Möglichkeit, Gemüse und Kräuter mit optimalem Geschmack und höchstem Nährwert zu erleben. 

Wer mehr über unsere Erntezeiten und die regionale Saisonalität erfahren möchte, findet unter „Anbauplanung 2025“ detaillierte Informationen zu den jeweiligen Erntefenstern.

VIELFÄLTIG (ein breites Spektrum an Arten und Sorten) 

Bereits seit dem zweiten Jahr umfasst unsere Gemüsegärtnerei beeindruckende 100 verschiedene Gemüse- und Kräutersorten. In den kommenden Jahren möchten wir unseren Fokus noch stärker auf alte und samenfeste Sorten legen, um die Vielfalt und Nachhaltigkeit weiter zu fördern.
Da wir uns nicht an der Transportfähigkeit unserer Produkte orientieren müssen, stehen bei uns Geschmack, Form und Farbe im Vordergrund. Schließlich spiegelt sich die Vielfalt auf dem Teller direkt in der Vielfalt auf dem Feld wider – ein Prinzip, das wir mit Leidenschaft verfolgen.

BIOLOGISCH (jenseits von Zertifizierung geht es um eine Grundgesinnung: ressourcenschonend, ökologisch-systemorientiert, regenerativ) 

Von Beginn an haben wir uns bewusst gegen eine Zertifizierung entschieden. Zum einen, weil unsere Kunden uns persönlich kennen und jederzeit selbst erleben können, wie wir nachhaltig und respektvoll mit unseren Feldern und Kulturen umgehen. Zum anderen, weil wir der Meinung sind, dass unsere Standards in vielerlei Hinsicht über die üblichen Vorgaben hinausgehen.
Unsere Arbeitsweise orientiert sich an einer noch intensiveren Zusammenarbeit mit der Natur. Dazu gehören die Reduzierung von Umgraben und Bodenbewegungen, der Einsatz von Gründüngung zur dauerhaften Ernährung der Bodenorganismen und die Vermeidung von Bodenverdichtung durch den Verzicht auf schwere Maschinen. Durch eine sorgfältige und abwechslungsreiche Fruchtfolgeplanung sorgen wir zudem für eine gleichmäßige, gesunde Bodennutzung. Dieses ganzheitliche Vorgehen trägt nicht nur zur Qualität unserer Produkte bei, sondern unterstützt auch langfristig die Bodenfruchtbarkeit und ökologische Balance.

PRODUKTIV (Ertragsmaximierung bei der Bewahrung/Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit) 

Hier geht es um Dauerbeete, die auf Grund der Handarbeit intensiver und lückenlos belegt werden können, sowie um das Schließen von Jahreslücken. Ob es um eine Mischkultur von Salat + Lauch + Fenchel + Mangold geht, um unterschiedliche Wachstumszeiten zu nützen, oder um das Auspflanzen von Paprika, während die letzten Spinatpflanzen noch stehen, ermöglicht diese Praxis einen höheren Ertrag pro Quadratmeter ohne die Ressourcen (Mensch, Boden, Umwelt) auszubeuten. 

INVESTITIONSEXTENSIV & ÖKONOMISCH (low-tech, einfach, Schritt für Schritt, Kostenminimierung) 

Market Gardening ist mit wenigen einfachen Werkzeugen und Materialien nicht nur machbar, sondern effizient. Das reduziert die finanzielle Belastung am Beginn und auf Dauer. Bereits nach unserem ersten Jahr sehen wir, dass wir im Grunde bloß drei Werkzeuge (Rechen, Pendelhacke, unsere Hände) regelmäßig brauchen. Die Hauptinvestition am Beginn ist Kompost, um Beete anzulegen. Danach werden noch Vlies für Saisonverlängerung, Rank-Hilfen für Tomaten, Gurken und ähnliches benötigt. Folientunnel sind notwendig, da uns diese einfachen, relativ kostengünstigen Strukturen die Saisonverlängerung und Winterernte über Grünkohl hinaus sowie einen sicheren Ertrag bei Tomaten im Sommer ermöglichen. Sie sind nicht beheizt und somit emissionsfrei, was die Energiebilanz begünstigt und den ökologischen Fußabdruck mindert. Sämtliche Infrastruktur, von der Waschstation und dem Stützsystem in den Tunneln bis hin zur Packstation versuchen wir aus vorhandenen Materialien zu errichten. Wir sind auch stolz darauf, dass wir keinerlei Subventionen bekommen. Der Betrieb muss wie jeder anderer eigenständig stabil und erfolgreich sein. 

KONSUMENTENNAH (Beziehung, Begegnung, Partizipation) 

Market Garden als englischer Begriff stellt die Verbindung zwischen dem Gemüsebauer und der Direktvermarktung dar: Man gärtnert für den Direktverkauf am Markt. Auch wenn wir anfangs erst lernen mussten, dass die zeitlichen Ressourcen für einen Stand am Wochen- oder Monatsmarkt schlechthin noch nicht zur Verfügung stehen, verkaufen wir ausschließlich direkt an Konsumenten, ob Privatpersonen oder Restaurants. Uns sind die Beziehungen zu unseren Kunden sehr wichtig und unsere Begegnungen immer eine Bereicherung. Wir kennen uns und alle sind jederzeit in der Gemüsegärtnerei herzlich willkommen.

Zusätzlich könnten wir auch noch folgendes aufführen:

  • NACHHALTIG + FAIR   (d.h. alle Ressourcen, inklusive uns als Gärtner, sind in der Lage, sich selbst zu regenerieren) 
  • UMWELTBEWUSST (d.h. wir hinterlassen den kleinsten möglichen ökologischen Fußabdruck)
  • WERTSCHÖPFERISCH   (d.h. die regionale Wertschöpfungsketten stärken regionale Ökonomien)
  • ALL-IN-ONE + AUS EINER HAND  (d.h. als Gärtner sind wir für alles, von Anbau bis zum Ernten und Vermarkten, verantwortlich)


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