Am 20. November 2024 fand der Stammtisch der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) Regiogruppe Bayern-Süd im Hofwirt in Neubeuern statt. Das Thema des Abends war „Landwirtschaft und Verbrauchende Hand in Hand – Gemeinsame Verantwortung für ein unabhängiges Lebensmittelsystem“, welches das Ziel verfolgte, die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Verbrauchenden zu stärken und die Solidarische Landwirtschaft als Modell für ein nachhaltiges und gerechtes Lebensmittelsystem zu fördern.
Die Veranstaltung wurde um 19:00 Uhr von Stefanie Wimmer (Ökomodellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein) eröffnet. In ihrer Einführung gab sie einen Überblick über das Ziel des Abends: die Schaffung eines stärkeren Netzwerks zwischen Landwirt: innen und Verbrauchenden im Rahmen der Solidarischen Landwirtschaft. Sie hob hervor, wie wichtig es sei, dass diese Gruppen gemeinsam Verantwortung übernehmen, um eine unabhängige und nachhaltige Lebensmittelversorgung sicherzustellen.
Im Anschluss folgten verschiedene Vorträge, die das Modell der Solidarischen Landwirtschaft sowie konkrete Erfahrungen aus bestehenden Initiativen vorstellten. Der erste Vortrag wurde von der Solawi Jolling eG gehalten, die das Grundprinzip der Solidarischen Landwirtschaft erläuterte. Dabei wird die Verantwortung für die Produktion und den Konsum von Lebensmitteln zwischen Landwirt: innen und Konsumierenden geteilt. Es wurde betont, dass dieses Modell auf Solidarität, Vertrauen und eine enge Zusammenarbeit angewiesen ist. Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Solawi-Initiativen wurden aufgezeigt, ebenso wie die Herausforderungen, mit denen diese Konzeption konfrontiert ist, wie etwa die Mitarbeit der Ernteteiler und die Sicherstellung einer kontinuierlichen Mitgliederzahl zur Deckung der Kosten.
Im zweiten Vortrag berichtete die Solawi Chiemgau von ihren aktuellen Projekten und den damit verbundenen Herausforderungen. Sie gaben einen Einblick in ihre Erfolge, wie etwa den Ausbau von Landwirtschaftsflächen und die Integration neuer Mitglieder. Dabei wurde deutlich, wie wichtig die kontinuierliche Kommunikation zwischen den Beteiligten ist, um auch in schwierigen Zeiten – wie etwa bei Ernteausfällen oder finanziellen Engpässen – Lösungen zu finden.
Der dritte Vortrag kam von der Solawi fair & teilen, die ihre Projekte und Erfahrungen im Bereich der Solidarität und nachhaltigen Landwirtschaft vorstellte.
Ein weiterer Programmpunkt war die Zusammenarbeit mit der Ökomodellregion, die konkrete Unterstützungsmöglichkeiten für Solawi-Initiativen anbot. Dies beinhaltete Vernetzungsangebote, Beratungsleistungen und Informationen zu Fördermöglichkeiten für nachhaltige Landwirtschaftsprojekte. Die Ökomodellregion spielte eine wichtige Rolle bei der Unterstützung und dem Ausbau der Solidarischen Landwirtschaft in der Region, indem sie als Ansprechpartner für rechtliche und organisatorische Fragen fungierte.
Zum Abschluss des Abends dankte Stefanie Wimmer allen Referent: innen und Teil-nehmenden für ihren engagierten Beitrag. Sie kündigte die Planung weiterer Treffen und Workshops an, bei denen konkrete Maßnahmen zur Förderung der Solidarischen Landwirtschaft besprochen werden sollen. Ein besonderer Höhepunkt der Diskussion war die Einführung des „Tags der Solidarischen Landwirtschaft“, der am 29.06 2025 zum ersten Mal stattfinden soll. Dieser Tag wird jährlich am ersten Sonntag nach den Pfingstferien begangen und soll dazu beitragen, das Bewusstsein für die Solidarische Landwirtschaft zu schärfen, den Austausch zu fördern und neue Mitglieder zu gewinnen.
Die Teilnehmer: innen einigten sich auf die Festlegung eines Vernetzungstermins, bei dem verschiedene Solawi-Gruppen aus der Region ihre Erfahrungen teilen können.
Der Stammtisch bot eine wertvolle Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, neue Ideen zu entwickeln und die Solidarische Landwirtschaft als zukunftsfähiges Modell weiter zu fördern.